Filmprojekte für Schulen auf Saterfriesisch und Plattdeutsch

Filmprojekte zur Heimatgeschichte

Heimatgeschichte und Regionalsprache lassen sich durch vorbereitete Interviews zusammenführen: Die Schülerinnen und Schüler lernen Plattdeutsch oder Friesisch als real nützliche Sprache mit ihrer „Schlüsselfunktion“ als Zugang zur „Muttersprachlergeneration“ kennen, sammeln Wissen über Heimatgeschichte und dokumentieren dies in lebendiger Weise für die Nachwelt.

 

Hier der Film der 1./2. Klasse der Grundschule Moorriem über das „Druppfatt“, entstanden unter der Leitung von Ines Hühnlein, gebürtig aus Thüringen. Botschaft im Hintergrund: „Ich komme aber aus ...“ gilt nicht mehr als Argument, kein Plattdeutsch inder Schule zu machen ;-)

 

Hier der Link: www.youtube.com/watch?v=UXgXYXbQrrE


Projekt zur Film-Synchronisierung auf Plattdeutsch mit Schülern

Vorweg gesagt

 

Sofern die Beteiligten keine Erfahrung im Umgang mit der Produktion des Mediums Film haben, bedeutet ein solches Projekt einigen Aufwand. Dieser kann sich für Lehrer bemerkbar reduzieren, wenn man ältere Schüler mit Begeisterung für das Medium einbindet oder aber sich Hilfe bei Kreisbildstelle oder einem der Berater der Landesschulbehörde holt. Alle Medienberater in Niedersachsen  sind aufgeführt unter http://www.nibis.de/nibis.php?menid=3209 (unter der Karte – einfach nach unten scrollen). Je nach Spezialisierung können Sie ein Filmprojekt unterstützen, Schüler in den Umgang mit der Filmbearbeitungssoftware einarbeiten usw.

 

 

 

Vorgeschlagener Ablauf der Arbeit

 

 

A) Organisatorisches

  1. Auswahl eines Films, dabei ist es besser, klein anzufangen. Unsere „mittelproduktive“ Plattdeutsch-AG mit 80 Unterrichtsminuten pro Woche hat z.B. in einem Halbjahr einen Film von 25 Minuten Gesamtzeit geschafft. Diese Entscheidung kann aber auch in der Arbeitsphase zusammen mit den Schülern getroffen werden. Als pädagogische Verantwortliche/r sollte man darauf achten, dass die Arbeit vom Aufwand her machbar bleibt - lieber ein kleineres Erfolgserlebnis am Ende als gar keins.

  2. Klärung der Rechte am Film:
    Da die Schüler den Film gern auf DVD mit nach Hause nehmen möchten und der Film wahrscheinlich auch schulöffentlich gezeigt werden soll, muss eine Erlaubnis zu dieser Verwendung vorliegen. Sofern der Film ins Netz gestellt werden soll, muss auch dies seitens der Rechteinhaber genehmigt werden.
    Bei Disney ist diese Vorhaben aussichtslos – aber die neueren Filme sind auch für Mittelstufenschüler oft zu schnell, zumal wenn sie wenig Plattdeutschkenntnisse haben.

    Bei Youtube sind auch sehr niedliche kurze Filme zu finden, die man auch mit Grundschülern gewinnbringend übertragen kann.
    Bei der Augsburger Puppenkiste ist der Rechteinhaber die

    hr media Lizenz- und Verlagsgesellschaft mbH
    Bertramstraße 8
    60320 Frankfurt
    Telefon +49-69-155-4420,

    Ansprechpartner ist der Geschäftsführer

    Herr
    Michael Hofmann
    General Manager/Legal Affairs
    michael.hofmann@hr.de

    www.hrmedia.de

    (Stand 2013)

  3. Entscheidung bzgl. der Tonspur: Sofern man nicht vom Rechteinhaber glücklicherweise Hintergrundgeräusche und Sprache auf getrennten Tonspuren bekommt, muss man sich entscheiden, ob man

    a) entweder die Tonspur komplett neu aufnimmt (einige Mühe, die Hintergrundgeräusche neu einzuspielen), oder ob man

    b) einen Kompromiss eingeht, indem man dort, wo gesprochen wird, die alte Tonspur wegschneidet und die neue darüberlegt.

    Es gibt Filme, die einen recht schlichten Aufbau des Tons haben, z.B. wenn es nur Sprache und Hintergrundmusik gibt, kann man neue Hintergrundmusik einspielen (ggf. wieder die Rechte beachten, es gibt aber Filmmusik im Netz, die man gratis verwenden darf).

  4. Erstellen des Synchrontexts. Dies kann ggf. zusammen mit den Schülern erfolgen, sofern diese bereits aktive Platt-Kenntnisse haben. Ansonsten muss der Text von den Leitern o.ä. übersetzt werden, falls möglich unter Beachtung der Mundbewegungen. Es empfiehlt sich, den Text in möglichst keine Szene zu teilen und mit mehreren Spalten zu arbeiten (wie beim Theater: links Rolle, rechts Text und Regieanweisungen)

  5. Beschaffung der Technik:

    a) Laptop (der möglichst nur für diese Projekt verwendet wird),

    b) Tonaufnahmeprogramm (z.B. Recorder24, Internet-Download)

    c) gutes Mikrophon (am besten mit USB-Anschluss zum Anschluss an den Laptop, am besten auch mit Ständer, sodass man auch im Stehen aufnehmen kann – dann sind die Stimmen lebendiger als im Sitzen)

    d) Filmbearbeitungsprogramm, z.B. Windows Live Movie Maker (Achtung: zapft alle Daten vom Rechner ab), Alternativen:

    - alter Movie-Maker, unter http://www.netzwelt.de/software-chooser/4543-windows-movie-maker.html herunterzuladen.

    - Bezahlsoftware, z.B. Sony movie studio platinum suite 12 für ca. 55,- EUR

 

 

B) Produktion

  1. Plattdeutsch einüben über Elemente des Darstellenden Spiels / Lesetexte / Spachkurs UND
    Einüben des Ausdrucks von Emotionen mit der Stimme (Darstellendes Spiel)

  2. Verteilen der Rollen (möglichst kein Wechsel der Sprecher)

  3. Einsprechübungen. Diese können so ablaufen, dass parallel auf demselben Laptop das Tonaufnahmeprogramm eingeschaltet und der Film stumm gezeigt wird.

  4. Einsprechen der Szenen

  5. Schneiden von Ton und Bild.
    Dabei sollten nur sehr vertrauenswürdige Schüler am Rechner arbeiten: Auf keinen Fall darf man während der Arbeit Dateien von einem Ordner in den anderen verscheiben, sonst finden die Programme sie z.T. nicht wieder und man muss die Verknüpfungen von Hand wieder herstellen! Wenn Eike dann kommt und sagt: "Ich hab mal den Rechner aufgeräumt", dann ist das Chaos vorprogrammiert ...

  6. Planen der Aufführung sowie evtl. der Pressearbeit (sofern Projekt legal gelaufen ;-)

  7. Aufführung/Vorstellung