Aufruf

Aufruf zum diesjährigen Lesewettbewerb

Aufruf zum Plattdeutschen Lesewettbewerb 2023

 

Alle zwei Jahre führen die Landschaftsverbände gemeinsam und mit Unterstützung durch die Sparkassen und die Niedersächsische
Sparkassenstiftung im Einvernehmen mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und den Schulaufsichtsbehörden den Plattdeutschen
Lesewettbewerb für Schülerinnen und Schüler der dritten bis dreizehnten Jahrgangsstufen durch. Im Jahre 2023 findet der Lesewettbewerb zum
24. Mal statt. Zusammen mit dem Saterfriesischen Lesewettbewerb gilt er als größte Veranstaltung für Regional- und Minderheitensprachen in
Europa.
Gemäß dem Erlass des Niedersächsischen Kultusministers vom 29.04.1986 ist der Plattdeutsche Lesewettbewerb für die Schüler eine
schulische und für die beteiligten Lehrkräfte eine dienstliche Veranstaltung.
Im Schuljahr 2020/2021 musste der Plattdeutsche Lesewettbewerb bedingt durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden
unvorhersehbaren Entwicklungen in einer anderen als der bisher bekannten und gewohnten Form stattfinden: auf Schulebene und darauf
aufbauend digital auf Landesebene.
Im Schuljahr 2022/23 wird der Plattdeutsche Lesewettbewerb wieder in der bewährten Form auf Schul-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene
durchgeführt.


Ziel des Wettbewerbs

Ziel des Wettbewerbs ist es, die Freude am plattdeutschen Lesen und an der niederdeutschen Sprache zu wecken. Schülerinnen und Schüler, die
das Plattdeutsche nicht vom Elternhaus aus als Umgangssprache mitbringen, sondern es neu erlernt haben, sollen ausdrücklich zur
Teilnahme ermuntert werden.
Der Stellenwert des Niederdeutschen zeigt sich nun auch darin, dass das Lesen und Verstehen von Texten „der Regionalsprache und mit
regionalsprachlichen Bezügen“ in das weiterentwickelte Kerncurriculum für das Fach Deutsch für die Grundschulen aufgenommen wurde.
Schulen, an denen keine Lehrkräfte Plattdeutsch sprechen, können sich an das Beraternetzwerk für die Region und ihre Sprachen Niederdeutsch
und Saterfriesisch im Unterricht wenden oder außerschulische „Experten“ mit plattdeutscher Sprachkompetenz hinzuziehen, die evtl.
von Heimatvereinen vermittelt werden können.

Eine Beteiligung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Texten bei weiteren schulischen und außerschulischen Veranstaltungen ist
wünschenswert. Vorlesegelegenheiten mit Möglichkeiten der Sprachbegegnung mit der Regionalsprache Niederdeutsch bieten u. a.
der Europäische Tag der Sprachen im September, der Bundesweite Vorlesetag im November oder der Welttag des Buches im April.

 

Teilnahmeberechtigung

Teilnahmeberechtigt sind die Schülerinnen und Schüler ab dem 3. Schuljahr der allgemeinbildenden Schulen aller Schularten und
Schulstufen in Niedersachsen.


Altersgruppen

Die Teilnehmer am Wettbewerb werden in folgende fünf Altersgruppen
eingeteilt:

 

Gruppe A: 3. Schuljahr
Gruppe B: 4. Schuljahr
Gruppe C: 5. und 6. Schuljahr
Gruppe D: 7. und Schuljahr
Gruppe E: 9. bis 13. Schuljahr


Auswahl und Umfang der vorgelesenen Texte

Es werden ausschließlich niederdeutsche Prosatexte vorgelesen. Die Texte können selbst ausgewählt werden. Eine Liste mit Quellen
geeigneter Texte ist dieser Ausschreibung beigefügt. Die Vorlesezeit im Wettbewerb soll fünf Minuten pro Teilnehmer nicht überschreiten.
Texte, die Niederdeutsch oder Saterfriesisch herabwürdigen oder Alkohol und Drogen verharmlosen sind zu vermeiden.
Anders als im letzten Jahr können Klassen- und Gruppenbeiträge nicht berücksichtigt werden.
Der Schwerpunkt liegt auf dem Lesen. Eine szenische Gestaltung in Form von Sketchen oder kleinen Theaterstücken ist nicht vorgesehen.

Durchführung des plattdeutschen Lesewettbewerbs 2023

Der Lesewettbewerb wird auf vier Ebenen durchgeführt, die zeitlich aufeinander folgen.


1. Schulebene
In der ersten Phase des Wettbewerbs ermitteln die Schulen in Eigenregie nach Möglichkeit vor den Osterferien (bis zum 24. März
2023) in jeder Altersgruppe ihre ersten, zweiten und dritten Sieger.
Die betreuenden Lehrkräfte an den Schulen werden gebeten, den Trägern des Kreisentscheides (z. B. der ausrichtenden Sparkasse, den
Obleuten der Landschaftsverbände bzw. den Regionalberaterinnen und -beratern) die Namen des Schulsiegers sowie die Gesamtteilnehmerzahl
der Schule der jeweiligen Altersgruppen zu melden.
Je nach Teilnehmerzahl pro Altersgruppe können auch nach Festlegung des Trägers des Kreisentscheids mehrere Schulsieger gemeldet werden.
Die Zusammensetzung der Jury sowie die Form der Ehrung der Sieger bleibt den Schulen überlassen. Es wird empfohlen, für die Sieger
Buchpreise oder CDs im Wert von etwa 12,50 € (1. Platz), 10,00 € (2. Platz) und 7,50 € (3. Platz) vorzusehen.
Viele örtlichen Sparkassen haben ihre Unterstützung für die Preisvergabe zugesagt. Die teilnehmenden Schulen werden gebeten

diesbezüglich aber auch mit den Obleuten der Landschaftsverbände oder den zuständigen Beraterinnen und Beratern für die Region und ihre
Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung Kontakt aufzunehmen.
Urkunden für die Sieger oder auch alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler können von den Schulen selbst gestaltet werden oder stehen
per Download zur Verfügung.
Zusammen mit der Urkunde erhalten die Sieger bereits alle wichtigen Informationen und Einverständniserklärungen zur Teilnahme am
Kreisentscheid. Es empfiehlt sich diese Informationen auch an die zweiten oder weiteren Sieger weiterzugeben, falls diese im Krankheitsfall
einspringen sollten.
Eine Einbeziehung der Öffentlichkeit (Vorstellen der Teilnehmer/Sieger und ihrer Geschichten bei Schulveranstaltungen mit Eltern oder
Interessierten, Durchführung eines Plattdeutschen Nachmittages oder Abends, Vorlesen bei außerschulischen Veranstaltungen) kann ein
wirksamer Beitrag zur Erhöhung der Akzeptanz des Niederdeutschen sein.

Bei der Veröffentlichung von Fotos in der lokalen Presse oder der Homepage der Schule muss das Einverständnis der

Erziehungsberechtigten vorliegen.
Einzelnen Schülern, deren Schulen sich nicht am Plattdeutschen Lesewettbewerb beteiligen, kann eine Teilnahme ermöglicht werden.
Die Ausrichter des Kreisentscheides (z. B. Vertreter der örtlichen Sparkassen, Obleute der Landschaftsverbände oder Beraterinnen und
Berater für die Region und ihre Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht) werden gebeten nach einer individuellen
Teilnahmemöglichkeit zu suchen.
Sollte es sich nur um eine Person einer Altersgruppe handeln, gilt diese automatisch als Schulsieger und kann ohne Vorentscheid am
Kreisentscheid teilnehmen.


2. Kreisebene
In der zweiten Phase des Wettbewerbs finden bis Anfang Mai 2023 die Kreisentscheide in den jeweiligen Landkreisen statt.
In Kooperation mit den örtlichen Sparkassen, den Obleuten der Landschaftsverbände, Ehrenamtlichen und/oder Beraterinnen und
Beratern für die Region und ihre Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht werden Termin und Ort des Kreisentscheids
sowie die Mitglieder der Jury festgesetzt.
Die örtlichen Sparkassen werden gebeten für die Kreiswettbewerbe Preise im Wert von ca. 15 Euro (1. Sieger), 12,50 Euro (2. Sieger) und
10 Euro (3. Sieger) als Preise zu finanzieren.
Alle Teilnehmer an den Kreisentscheiden erhalten eine Urkunde. Die Organisatoren melden bitte unmittelbar nach ihrem Kreisentscheid
nur die 1. Sieger an die für den Bezirksentscheid zuständigen Organisatoren. Außerdem soll auch angegeben werden, wie viele
Leserinnen und Leser in den jeweiligen Schulen und Altersgruppen insgesamt an den Schul- und Kreiswettbewerben teilgenommen haben.
Da beim Bezirksentscheid in den Altersgruppen C, D und E drei einfache Fragen zum Inhalt der Texte gestellt werden, soll eine Kopie des
Lesetextes der Sieger dieser Altersgruppen an die Organisatoren des Bezirksentscheids weitergeleitet werden.

3. Bezirksebene
Die Bezirksentscheide sollten bis Ende Mai stattgefunden haben.
Ermittelt werden die ersten, zweiten und dritten Sieger jeder Altersgruppe. In den Altersgruppen C, D und E werden nach dem Lesen
bis zu drei einfache Fragen zum Textverständnis gestellt. Diese können auf Plattdeutsch oder auf Hochdeutsch beantwortet werden und fließen
nicht in die Wertung mit ein.
Ausgerichtet und organisiert werden die Bezirksentscheide in der Regel von den Landschaftsverbänden mit Unterstützung der örtlichen
Sparkassen, die häufig die Fahrtkosten zu den Orten der Bezirksentscheide übernehmen. Preise und Urkunden werden von den
Landschaftsverbänden zur Verfügung gestellt. Die Niedersächsische Sparkassenstiftung empfiehlt für Wettbewerbe, die von Sparkassen
getragen werden, Preise im Wert von 20 Euro (1. Sieger), 15 Euro (2. Sieger) und 10 Euro (3. Sieger) auszugeben.
Die Ehrung der Sieger kann in einem feierlichen Rahmen als öffentliche Veranstaltung erfolgen.
Die ersten Sieger in den fünf Altersgruppen qualifizieren sich für den niedersächsischen Landesentscheid der Niedersächsischen
Sparkassenstiftung, der am Montag, den 12. Juni 2023 in Hannover stattfinden wird.
Alle wichtigen Informationen und Einverständniserklärungen den Landesentscheid betreffend erhalten die Sieger zusammen mit ihrer
Urkunde.
Da beim Landesentscheid in den Altersgruppen C, D und E drei einfache Fragen zum Inhalt der Texte gestellt werden, soll eine Kopie des
Lesetextes der Sieger dieser Altersgruppen an die Organisatoren des Landesentscheids weitergeleitet werden.
Ebenso wird um eine Mitteilung der Gesamtteilnehmerzahl gebeten.


4. Landesentscheid
Die ersten Bezirkssieger (nur je ein Sieger pro Altersgruppe) aus ganz Niedersachsen nehmen am Landesentscheid teil. Der Landesentscheid
ist eine Veranstaltung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Auf Einzelheiten dieser Veranstaltung weist die Niedersächsische
Sparkassenstiftung in einem gesonderten Rundschreiben hin.
Der Landesentscheid des Plattdeutschen Lesewettbewerbs findet am Montag, den 12. Juni 2022 in den Räumen der
Niedersächsischen Sparkassenstiftung am Schiffgraben 6-8 in Hannover statt.


In den fünf Altersgruppen lesen jeweils die Sieger aus jeder Region. Die Jury der fünf Altersgruppen setzt sich aus Beratern und Beraterinnen
der Region und ihre Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht (Vorsitz) und je einem Vertreter jeder Region zusammen.
Die Landschaftsverbände werden gebeten, bereits im Vorfeld fünf Jurymitglieder sowie zwei Ersatzmitglieder zu benennen. Dies können
auch begleitende Lehrkräfte sein.
Lesen und Vorlesen über den Lesewettbewerb hinaus Das Lesen und Vorlesen von Texten in niederdeutscher oder
saterfriesischer Sprache sollte nicht nur auf den Lesewettbewerb beschränkt sein.
Über das Jahr verteilt gibt es eine Reihe von Vorlesemöglichkeiten, die mittlerweile im Jahresplan vieler Schulen ihren festen Platz haben:

  • „Freedag is Plattdag“ im Monat September
  • Europäischer Tag der Sprachen Ende September
  • Bundesweiter Vorlesetag im November
  • Internationaler Tag der Muttersprache jährlich am 21. Februar
  • Welttag des Buches jährlich am 23. April

Neben diesen überregionalen institutionalisierten Lese- und Vorleseaktionen haben viele Schulen weitere Lese- und
Vorlesemöglichkeiten fest in das Schulleben eingebunden oder sind in Kooperation mit Vereinen oder anderen Organisationen oft auch
Bestandteil im örtlichen Veranstaltungskalender.
Daneben bieten sich auch weniger formelle und spontane Vorlesemöglichkeiten an, etwa in Kindergärten oder Seniorenheimen.


Tonaufnahmen und Datenschutz
Wir erwarten eine Vielzahl an hervorragenden Lesebeiträgen in den verschiedenen Sprachvarianten.
Während des Landesentscheids werden Tonaufnahmen der Lesebeiträge angefertigt. Es wäre wünschenswert, diese Tonaufnahmen
auch über den Lesewettbewerb hinaus nutzen zu können. Denkbar wäre die Produktion einer CD oder das Erstellen einer Plattform, von der die
Beiträge heruntergeladen werden können.
Wichtig hierbei ist, dass die Erziehungsberechtigten der Veröffentlichung zustimmen und der gelesene Text nicht urheberrechtlich geschützt ist.
Eine Einverständniserklärung finden Sie am Ende des Aufrufs.


Hinweise:
Wir bitten die Leiterinnen und Leiter der Schulaufsichtsbehörden, die Schulleiterinnen und Schulleiter sowie die Lehrerinnen und Lehrer den
Lesewettbewerb in allen Schulen bekannt zu machen und möglichst vielen Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zum Mitmachen zu
geben.
Für Beratung und Klärung weiterer Fragen stehen Ihnen Andrea Schwarz (Andrea.Schwarz@rlbs.de) oder die für Ihre Region
zuständigen Beraterinnen und Berater für die Region und ihre Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht der Regionalen
Landesämter für Schule und Bildung gern zur Verfügung.
Der Plattdeutsche Lesewettbewerb wird gefördert durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung, das Niedersächsische
Kultusministerium, die Emsländische Landschaft, den Landschaftsverband Stade, den Landschaftsverband Südniedersachsen,
den Landschaftsverband Weser-Hunte, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Oldenburgische Landschaft und die Ostfriesische Landschaft.

Niederdeutsche Texte und Textsammlungen

Auf der Internetseite www.schoolmester.de sind sowohl Texte in verschiedenen Sprachvarianten für verschiedene Altersgruppen als auch
Hinweise für Juroren und Organisatoren von Lesewettbewerben zu finden.


Böker för Kinner un junge Lüüd – Datenbank zu plattdeutscher Kinder und Jugendliteratur, welche eine spezifische Suche nach Themen,
Sprachlandschaften oder Altersgruppen ermöglicht. (Institut für niederdeutsche Sprache - INS Bremen)

www.ins-bremen.de/de/recherche/boeker-foer-kinner-un-jungelueued.html


Wi lesen Platt! – Well kann’t an besten? Texte für den Plattdeutschen Lesewettbewerb, hrsg. vom Plattdüütskbüro und dem Regionalen
Pädagogischen Zentrum der Ostfriesischen Landschaft, Aurich 2022


Egentlik heel up Stee, Literarisch Texten ut Oostfreesland, hrsg. von der Ostfriesischen Landschaft, Aurich 2013


Ik bün al hier! Plattdüütsch Leesbook för School un Huus ut dat Land twüschen Elv un Weser, Stade 1996 (Landschaftsverband Stade)


Schölers leest Platt, Textsammlung zum Vorlesewettbewerb, drei Hefte (3./4. Schuljahr, 5.-7. Schuljahr, 8.-10. Schuljahr), hrsg. vom Schleswig-
Holsteinischen Heimatbund e. V. (Hamburger Landstraße 101, 24113 Molfsee, Telefon 0431/9838-15, info@heimatbund.de )

 

Hörbeispiele/Tonträger
CD Egentlik heel op Stee, Hrsg.: Ostfriesische Landschaft 2013
CD Schölers leest op Platt, Hrsg.: Landschaftsverband Stade 2003
CD Twüschen Elv un Weser, Schölers leest op Platt, Hrsg.: Landschaftsverband Stade 2005
CD Schölers leest op Platt 3, Hrsg.: Landschaftsverband Stade 2011
CD Schölers leest op Platt 4, Sagen ut dat Land twüschen Elv un Weser, Hrsg.: Landschaftsverband Stade 2013

 

Hinweise:
Plattdeutsches Lesen und Aussprache:
Die regionalen Eigenarten der plattdeutschen Sprache sollen beim Lesen durchaus erhalten bleiben. Eine Bearbeitung der Texte ist daher
sinnvoll.
Bei der Aussprache ist für die Schüler folgende Regelung hilfreich:
1. Im Plattdeutschen gibt es zwei a-Laute.

  • a/aa wird wie ein klares „a“ gesprochen:
    Vadder snackt al lang Platt.
  • a/aa wird mehr wie das das „o“ in „Sorgen“ ausgesprochen:
    Ik verstah. Hal em mal her.
    Zur Unterscheidung und Erleichterung des Lesens wird das dunkle a/aa im gesamten Text unterstrichen.

 

2. Das „g“ am Wortende (segg / mag / weg / langwielig) wird meistens als „ch“ gesprochen.
Dies gilt nicht, wenn ein Konsonant vor dem „g“ steht: Barg, fang.

 

3. Das „r“ sollte möglichst gerollt werden, wenn danach ein Vokal folgt, also bei Rott, gräsig, Fro, schreen.

 

4. Das „t“ am Wortende wird oft nicht gesprochen (nicht, dicht, licht).
(Verändert nach: Plattdüütsch för Lüüd in Hamborg un ümto, Amt für Schule, Hamburg 1997, S. 5)

 

Dies Erklärungen mögen zunächst etwas umständlich erscheinen, sie sind aber ein Schlüssel zum plattdeutschen Lesen und ermöglichen auch
absoluten „Plattdeutsch-Laien“ binnen kurzer Zeit eine plattdeutsche Aussprache.


Beim folgenden Lesebeispiel empfiehlt es sich, nach der inhaltlichen Klärung die entsprechenden Buchstaben und Buchstabengruppen farbig
zu markieren bzw. wegzustreichen und dann das laute Lesen zu üben.

 

De verdreihte Arbeit
Dat Leben maakt Spaaß, wenn bloots de Arbeit nich wöör. Hinnerk kunn nicht ut’n Bett finnen, un dat har em al bannig klöterig gahn kunnt, wenn
sien Fro nicht wesen wöör. Metta wöör al flietig as’n Immen, wenn ehr Keerl noch op de fule Huut leeg. Denn bolk he ut de Kamer rut: „Metta!
Metta!“

„Hinnerk, wat is?“
„Hest du de Höhner al rutlaten?“
„Ja Hinnerk, dat heff ik.“
„Un hest du de Keuh denn al mulken?“
„Ja Hinnerk, dat heff ik.“
„Un hest du dat Hau ut de Schünn haalt?“
„Ja Hinnerk, dat heff ik.“
„Un hest du de Kalver al börnt?“
„Ja Hinnerk, dat heff ik.“
„Un hest du de Swien ok al fodert?“
„Ja Hinnerk, dat heff ik.“
„Un hest du al Pannkoken backt?“
„Ja Hinnerk, dat heff ik.“
„Man goot“, meen Hinnerk, „denn so kann ik ja ruhig opstahn…“
„Bruukst du nicht mehr optostahn, den Pannkoken heff ik ok al opeten.“
(Heinz Lemmermann in : Ik bün al hier!“
Hrsg. Landschaftsverband Stade, 1996, S. 118)

 

 

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Meldebogen und weitere Formulare.rtf
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